Editorial
Hallo und herzlich willkommen zum ersten Beitrag im Brandschutz-Blog, dem Journal für mehr Sicherheit in den eigenen vier Wänden.
Die Idee zu diesem Medium kam mir bei der Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten, als wir von unserem Dozenten eingangs gefragt wurden, wer von uns einen Rauchmelder zuhause installiert habe. Alle hoben mit breiter Brust die Hand und ahnten nicht, welche Frage folgen würde. Der Referent schloss damit an, wer denn mit seiner Familie geklärt hat, was im Falle einer Auslösung zu tun sei. Fakt ist, dass bei einem Brand meist sehr wenig Zeit für einen ersten Löschversuch sowie im Besonderen der Flucht zur Verfügung steht. So sollte beim Auslösen des Rauchmelders jeder wissen, was zu tun ist.
Nun, damit hatte keiner gerechnet. Ergo hatte auch keiner dieses Gespräch mit seinen Liebsten vorgenommen. Uns allen dämmerte es unisono, dass Brandschutz im Betrieb sowie Zuhause eben nicht nur technisch, sondern gleichermaßen organisatorisch gedacht und gelebt werden muss - erste Lektion gelernt. (zu o.g. Thema Rauchmelder und dem Gespräch mit der Familie erscheint später ein ausführlicher Bericht)
01 | Wie entsteht Feuer?
Bevor wir uns im Laufe des Blogs dem Thema Brandschutz für Zuhause widmen, ist es ganz hilfreich zu erfahren, wie ein Feuer/Brand überhaupt entsteht. Mit dieser Grundlage können nachfolgende präventive Maßnahmen besser verstanden und umgesetzt werden.
Die Entdeckung des Feuers ist aus meiner Sicht eine, wenn nicht sogar die fundamentalste Entdeckung des Menschen, die das Überleben sowie die Entwicklung des Homo sapiens beeinflusste. Wann genau der Mensch das Feuer entdeckte, lässt sich historisch nicht exakt einordnen - sicher ist, dass es mehrere zehntausend bis hunderttausende Jahre zurückliegt. Damals kam ein findiger Steinzeitmensch (nennen wir ihn Link) zur Erkenntnis, dass beim Schlagen mit einem Stein (Feuerstein) auf einen bspw. Pyritbrocken, Stücke abbrechen und in Brand geraten. Mit diesen Splittern lassen sich hervorragend entflammbare Materialen zum Glimmen bringen und durch vorsichtiges Pusten in Brand setzen. Fertig war das Lagerfeuer und die Geschichte von Link und seiner Familie sowie die der gesamten Menschheit schlug eine völlig neue Ära ein.
Was hatte Link damals zur Verfügung? Es braucht drei Bausteine für ein Feuer. Diese werden uns in unterschiedlichster Form zukünftig immer wieder begegnen.
Das wäre zum einen ein brennbarer Stoff, damals bei Link waren dies bspw. Späne oder Holzsplitter. Brennbare Stoffe enthalten oft hohe Anteile von Kohlenstoff (C) in verschiedensten Verbindungen. Jener ist für die Verbrennung von wesentlicher Bedeutung.
Weiterhin ist noch Sauerstoff vonnöten, den wir ständig mit ca. 20% in der Luft um uns herum vorrätig haben.
Zu guter Letzt benötigt es noch eine Zündquelle. Diese erfand Link - sicherlich ganz zufällig - durch das Schlagen zweier Materialen (Feuerstein/Pyritbrocken) aneinander.
Kommen diese drei Dinge - man nennt sie auch Verbrennungsdreieck - in einem bestimmten Mischungsverhältnis zusammen, entsteht eine Verbrennung (Oxidation) also ein Feuer. Dabei gibt der Kohlenstoff einzelne Elektronen ab, welche vom Sauerstoff aufgenommen werden. Resultat ist eine exotherme Reaktion in Form von Wärme und sichtbarem Licht. Neben der behaglichen Wärme und dem nützlichen Licht, sind auch Brandgase eine Folge der Verbrennung. Typische Vertreter sind CO (Kohlenstoffmonxid) und CO2 (Kohlenstoffdioxid). Diese haben Link und seiner Familie so einige "Kopfschmerzen" bereitet und werden auch uns - liebe Leserinnen und Leser - noch des Öfteren begegnen.
Im Laufe des Blogs begegnen uns weitere Beispiele von brennbaren Materialen sowie Zündquellen. Diese zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, wird die Rote Linie für diesen Blog darstellen, um das Entstehen eines Brandes bestmöglich zu verhindern.
Ich hoffe dieses Medium stößt auf euer Interesse und leistet einen kleinen Beitrag dazu, Brände bei uns allen Zuhause vorzubeugen.
Viel Spaß beim Lesen.
Euer Benjamin
Ich würde euch bitten, Kommentare/Anregungen an info@sicherarbeiten.org unter dem Betreff "Blog" zu senden.